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Taiji-Japan, 19. 12. 2016
Nach vier stündiger Suche sah es zuvor so aus, als würden die Treibjagdschiffe den Hafen ansteuern. Doch plötzlich wende sich das Blatt, neun schwarz rauchende Jagdschiffe rasten Richtung Süden; Sie hatten eine kleine Delfinfamilie entdeckt. Forcierend trieben die Jäger die Delfine schnell und aggressiv in die Bucht von Taiji.
15-20 Tümmler waren in Netzen in der Bucht gefangen, verwirrt und verängstigt schwammen sie eng aneinander gedrängt im Kreis herum. Diese wilden Delfine waren an einem fremden Ort eingesperrt, solch grosse Netze sahen Sie zum ersten Mal in ihrem Leben, man konnte gut sehen, dass sie sich vor ihnen fürchteten, sie schwammen nie näher als fünf Meter an sie heran. Mindestens ein noch kleines Delfinbaby war unter den Gefangenen auszumachen.
Die Delfinmörder in der Bucht diskutierten auf ihren Booten lange miteinander, danach fuhren alle in den Hafen – Womöglich machten sie eine Pause bevor sie die Delfinfamilie zerstörten.
Nach ungefähr einer Stunde kamen die Boote beladen mit vielen Trainern wieder in der Bucht zurück um nun Delfine aus der Wildnis für ein Leben in Gefangenschaft und Sklaverei zu stehlen.
Diese Delfine gehören nicht den Japanern, sie gehören auch nicht der Gefangenschaft-Industrie, es sind wilde freilebende Personen der Ozeane die niemandes Besitz sind.
Die Killer trieben mit ihren aggressiven Bootsmotoren die verängstigte Tümmler Familie tief in die Bucht hinein. Taucher rissen die Auserwählten unter die Planen am Ufer des tödlichen Strandes, Trainer warten dort auf sie um über das Schicksal der Gefangenen zu entscheiden. Taucher markierten die auserwählten Delfine an der Rückenflosse bevor sie entführt wurden - Fünf Erwachsene und zwei junge Delfine wurden aus ihrer Familie gerissen.
Die Gefangennahme-Technik, um Zeit zu sparen, lernten die „Fischer“ aus Taiji von SeaWorld, einem sehr populären Gefangenschaftspark in den USA. SeaWorld war der Grund, dass die Gefangennahme von Delfinen in Taiji in den 70er Jahren überhaupt anfing. SeaWorld war der erste Grosskunde von Taiji und Lehrer für die Delfin-Fang-Technik.
Nur zwei von drei Gefangenen die in die Schwimmkäfige im Hafen gebracht wurden sind bestätigt, möglicherweise ist ein Delfin an den Folgen von Misshandlung und Stress gestorben. Vier Delfine verfrachteten die Entführer in die Dolphin Base beim Whale Museum. Ric O’Barrys Team und das Team von Cove Guardians werden den Verbleib des unbestätigten Delfins genauer unter die Lupe nehmen.
Als die Jäger anfingen die Netze zu entfernen war klar dass heute keine Delfine abgeschlachtet werden, ihre Geldgier war durch sieben entführte Delfine befriedigt. Diese sieben entführten Delfine werden mehr als eine Million US-Dollar einbringen.
Die restlichen Familienmitglieder, die Hälfte an der Zahl, jagten die Jäger mit ihren Schiffen wieder aufs offene Meer hinaus, mit der gleichen Härte wie bei der Treibjagt. Die andere Hälfte dieser Delfinfamilie wurde für ein Leben in Gefangenschaft gestohlen – die nun für gefrorene Fische betteln müssen um zu überleben.
Wir wissen nicht ob die „verjagten“ Delfine ohne den Rest der anderen Familienmitglieder überleben werden. Es ist zu hoffen dass genug Erwachsene unter ihnen sind die den Kleinen ihre Familienkultur und Sprachdialekt beibringen, sie lehren wie man jagt und wohin man wandert. Delfinbabys werden ohne die Milch ihrer Mütter verhungern.
Fotocredit:
Sea Shepherd Cove Guardians FB
Ric O'Barry's Dolphin Project