Taiji Japan: 10 seltene Delfine durch Jäger-Fehler wieder freigelassen

Taiji Japan: 10 seltene Delfine durch Jäger-Fehler wieder freigelassen

01. 11. 2017

Taiji, 1. 11. 2017:
Nach 20 Tagen blaue Bucht dank Mutter Natur an denen keine Delfine gefangen oder getötet werden konnten, änderte sich die Situation heute in einer bizarren Wende. Um 12:00 Uhr Ortszeit verliessen 12 Jagdboote den Hafen von Taiji-Japan auf der Suche nach wandernden Delfin Familien. Nach etwas mehr als drei Stunden später war der „vertraute“ schwarze Rauch der Jagdboote am Horizont gesichtet, die Killer fanden eine Delfin Familie.

Das Team von Dolphin Project Cove Monitors begann mit dem Livestreaming als die Delfinfamilie von den Jägern getrieben sich der Bucht näherte. Die Geräusche der auf Eisenrohre hämmernden Jägern hallten noch laut, kurz darauf waren die sanften Säugetiere hinter zwei Netzen im seichten Gewässer gefangen. Danach begann sich eine seltsame Reihe von Ereignissen zu entfalten.

Die Jäger interessierten sich besonders um diese Delfine, fast wie erstarrt sahen sie sich erstaunt diese Kreaturen von ihren Boten aus genauer an. Die  Killern umkreiste die kleine „10er“ Delfinfamilie und  schossen Fotos und Videos. Trainer aus dem Taiji Whale Museum und der Dolphin Base wurden mit Boote in die Bucht gebracht, Planen über den Tötungsstrand gezogen, was die Sicht auf das was geschehen sollte verdeckte. Jeder einzelne Delfine wurden zur „Inspektion“ unter die Planen gezogen, aber abgesehen vom lauten Geschrei und Lachen der Trainer und Killer war kein Plätschern wie sonst von den Delfinen zu hören.  

Neun Delfinarten sind derzeit auf der fiktiven Fangquote für diese Saison gelistet – „japanisch rechtlich zulässig“ um gefangen oder getötet zu werden. Die heute gejagten Säugetiere hatten weisse Flecken um ihre Lippen und wiesen dunkle Augenflecken auf. Sie waren relativ klein, schlank und hatten keinen ausgeprägten Schnabel. Ihre Köpfe waren nicht bauchig und ihre Körper waren ziemlich stromlinienförmig. Der erste Verdacht äusserte sich darauf, dass es sich hier um Breitschnabeldelfine („Peponocephala electra“, melon-headed whale, melon-headed dolphin oder Melonenkopfwal genannt) handeln könnte.

Wenn sich diese Identifizierung korrekt herausstellte, waren dies die erste Melonenkopfwale oder manchmal auch als Breitschnabeldelfine beschrieben, die neu auf der Jagd-Saison-Liste 17/18 gelistet wurden. Melonenkopfwale sind tieftauchende ozeanische Delfinspezies und sehr Stressempfänglich. Insgesamt 100 dieser genannten Säugetiere können laut japanischer Mörderliste entweder gefangen oder geschlachtet werden.

Unabhängig von der Spezies-Erkennung,  gerieten diese Delfine in Panik als die Killer aggressiv mit ihren „Boots-Maschinen“ starteten um die Delfine zum Strand unter die Planen zu zwingen. Eines dieser panischen Säugetiere verwickelte sich arg im Netz, Taucher sprangen ins Wasser um ihm zu helfen, bis der Delfin wieder frei war dauerte es mehrere Minuten.

Dann passierte das unfassbare, Taucher begannen die Delfine zu fassen und hielten sie über längere Zeit an ihren Rückenflossen fest. Aber anstatt zu kämpfen, blieben die Delfine ruhig und doch ersichtlichb panisch. Dies dauerte wirklich sehr lange Zeit, stehend hielten die Taucher die Säugetiere in seichteren Wasser an den Rückenflossen fest, während andere Delfine dieser Familie unter den Planen inspiziert wurden.

Boote wurden vorbereitet um in Schlingen die lebenden Delphinen zu transportieren. Es war anzunehmen dass dies (zumindest teilweise) für Gefangenentransport in die Gefängnisse im Taiji Hafen bestimmt wäre. Vier Delfine wurden in den Schlingen aus der Bucht mit einem Boot wegtransportiert, aber seltsamerweise war kein einziger Trainer an Bord, was sonnst üblich ist; und anstatt sich nach links zu abzudrehen, wo sich die Schwimmkäfige im Hafen befinden, wendete sich das Boot nach rechts in Richtung offenes Wasser zu. Zuerst wurde angenommen, dass es sich um junge Säugetiere handeln würde die auf dem Meer versenkt werden sollten, damit sie nicht auf der Quote angerechnet würden. Dann fuhr ein zweites Boot mit zwei  Delfine an der Seite in Schlingen befestigt unter den Planen heraus und das Gleiche wie beim Boot zuvor geschah. Als das dritte Boot mit vier weiteren an der Seite gefesselten Delfinen auftauchte, war dies die Bestätigung, dass definitiv etwas nicht stimmte – Die ganze Delfinfamilie wurde wieder freigelassen. Ein Boot mit Trainern beladen verliess danach die Bucht,  die Jäger entfernten alle Netze und die Planen vom Strand.

Bild: Durch die Tortour und Misshandlung wurden einige Delfine verletzt.

Der Tag war vorbei, aber was ist gerade passiert? Warum sollten sich die Jäger Zeit nehmen, diese Delfine über Stunden in die Mörderbucht zu treiben, sie einzeln unter die Planen zu zehren, nur um sie wieder ins Meer zu entlassen?

Die Antwort sollte schliesslich durch sorgfältige Überprüfung der Fotos und Videos ans Tageslicht kommen. Und hier ist die Antwort: Diese Delfine waren überhaupt keine Melonenkopfwale, sondern Zwerggrindwal (Feresa attenuata), eine sehr selten gesehene Delfinart. Ohne Genehmigung für diese Zwergwale hatten die Delfinjäger keine andere Wahl als sie wieder freizulassen.

Zweifellos gab es heute viele enttäuschte Menschen in Taiji ($). Aber viele hunderttausende andere Menschen auf der Welt waren sehr dankbare Zeugen und glücklich dass diese Säugetiere in ihre Freiheit wieder intakt entkommen konnten, wo sie auch hingehören.

Source: Dolphin Project

#CetaceanRights
#OpKillingBay