Japan - der Rosinen pickende Schurkenstaat

Japan - der Rosinen pickende Schurkenstaat

10.01. 2016

Kommentar von Gary Stokes, Leiter von Sea Shepherd Asien:

Stell dir eine Welt vor, in der Kriminelle entscheiden können, welchen Gesetzen sie folgen wollen und bei welchen Gesetzen sie immun gegen Strafverfolgung sind.

Eine Welt, in der Profit und Nationalstolz Vorrang vor der Wissenschaft und weltweitem Konsens haben. Es wäre ein pseudo-gesetzloser Ort, an dem kriminelle Organisationen buchstäblich über dem Gesetz stünden.

Leider ist das genau die Welt, in der wir heutzutage leben. Die Kriminellen sind die Unternehmen, die die Regierungen kontrollieren – dieselben Regierungen, die internationale Vereinbarungen, Verträge, Moratorien und Konventionen unterzeichnen.

2013 war ich Zeuge, wie beim 16. Treffen der Vertragsparteien des CITES (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten) in Bangkok Geschichte geschrieben wurde. Unter den vielen unter Schutz gestellten Spezies waren auch fünf Hai- und zwei Mantarochen-Arten. Als die Stimmen ausgezählt und der Sieg verkündet worden war, explodierte der Saal vor Jubelrufen derjenigen, die hart dafür gekämpft haben, um diese gefährdeten Arten unter Schutz stellen zu lassen. Nachdem die Hysterie abebbte, setzten fünf Staaten ihr Recht auf Vorbehalt ein, was bedeutet, dass diese Länder den neuen Schutzstatus nicht anerkennen müssen.

Was nützen uns internationale Konferenzen zur Entscheidungsfindung, welche Arten unter Schutz stehen müssen, wenn einzelne Nationen dann einfach aussteigen können, wenn ihnen die Entscheidung nicht passt? Das ist komplette Zeit- und Geldverschwendung, da eben jene Länder, die aussteigen, in den meisten Fällen genau die Länder sind, die durch das Töten dieser Tierarten Profite erwirtschaften und den Bestand soweit reduziert haben, dass die Arten nun vom Aussterben bedroht sind. Die fünf Länder, die bei den neu hinzugefügten Haiarten ihren Vorbehalt angemeldet haben, waren Japan, Island, Dänemark, Guyana und Jemen.

Als die Welt beschloss, Wale und Delfine durch CITES unter Schutz zu stellen, beschloss Japan, Vorbehalt dagegen anzumelden.

(Japan meldete Vorbehalt gegen den Schutz folgender Arten an: Blauwal, Finnwal, Pottwal, Buckelwal, Zwergwal, Südlicher Zwergwal, Seiwal, Brydewal, Omurawal, Entenwal und Baird-Wal sowie Irawadi-Delfin und Australischer Stupsfinnendelfin).

Als die Welt beschloss, Haie durch CITES unter Schutz zu stellen, beschloss Japan, Vorbehalt anzumelden.

(Japan meldete Vorbehalt gegen den Schutz folgender Arten an: Weißer Hai, Wal- und Riesenhai, Großer Hammerhai, Glatter Hammerhai, Bogenstirn-Hammerhai, Heringshai und Weißspitzen-Hochseehai).

Als die Welt beschloss, alle Seepferdchen-Arten durch CITES unter Schutz zu stellen, beschloss Japan, Vorbehalt anzumelden.

Als der Internationale Gerichtshof (IGH) Japan wegen seines „wissenschaftlich basierten Walfangprogramms“ verurteilte, beschloss Japan, Vorbehalt dagegen anzumelden

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